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Was ist Zero Waste?

Was ist Zero Waste?

„Zero Waste“ ist Englisch und heißt so viel wie „Null Müll“ oder „kein Abfall“.
Klar, dass uns als Nachhaltigkeitsinitiative das Thema Abfallvermeidung beschäftigt. Und nicht nur uns, denn die Probleme, die der von uns verursachte Müll verursacht, gehen uns alle an.
„Müll“ meint in diesem Zusammenhang nicht nur Abfälle aus Privathaushalten wie z.B. Verpackungen, Sperrmüll oder Essensreste, sondern auch Industrieabfälle, Inhaltstoffe der Produkte und deren Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt. Auch die Arbeitsbedingungen der herstellenden Menschen und deren Umwelt sind mit im Thema Zero Waste, Stichwort „Fairer Handel“.
Die Möglichkeiten, Müll im weitesten Sinne zu vermeiden, sind sehr vielfältig. Das fängt schon bei dem Gedanken an den Einkauf an und hört noch lange nicht bei der Entsorgung auf.

Schlüsselbegriff „Nachhaltigkeit“

Nachhaltigkeit ist die Basis und das Ziel der Zero Waste Philosophie.
Eine Lebensweise, die möglichst wenig Abfall verursacht, hat logischerweise auch weniger negative Auswirkungen auf uns und unseren Lebensraum. Bei jeder noch so kleinen Konsumentscheidung spielen daher die 5 R der Nachhaltigkeit eine ausschlaggebende Rolle:

  • Refuse – Verweigern (gar nicht erst kaufen/essen/benutzen/tun)
  • Reduce – Reduzieren (ausmisten, nur das Nötigste konsumieren)
  • Reuse – Wiederverwenden (durch Wiederverwendung Ressourcen sparen)
  • Recycle – Wiederverwerten (dem Wertstoffkreislauf wieder zuführen)
  • Rot – Kompostieren (Komposthaufen, Biotonne oder Wurmkiste nutzen)

Ich hänge immer gerne noch „Rethink – Überdenken“ an. Denn wir sollten unsere Entscheidungen nicht aus aus einer spontanen Laune heraus treffen. Die Überlegung, ob wir etwas wirklich brauchen, sollte unseren Entscheidungen vorangehen.

Mit dem Verweigern fängt es an

Für unsere Entscheidungen ist niemand anderes als wir selbst verantwortlich. Vor allem, wenn es um unseren privaten Konsum geht. Wir selbst können uns jeden Tag neu entscheiden,

  • ob wir plastikverpackte Produkte kaufen,
  • ob wir Kosmetik mit haut- oder umweltschädlichen Inhaltsstoffen benutzen,
  • ob wir Lebensmittel mit Palmöl verwenden,
  • ob wir Waschmittel mit Mikroplastik wählen,
  • ob unsere Kleidung Kunstfaser enthält,
  • ob wir Fleisch und Fisch essen,
  • ob wir Produkte aus menschenverachtender Produktion kaufen
  • (… denke dir eine endlose Liste…)

Konsequenzen

Ein Zero Waste Lebensstil hat weitreichende und äußerst positive Konsequenzen:

  • mehr Umweltschutz
  • mehr Tierschutz
  • mehr Klimaschutz
  • bessere Ressourcennutzung
  • faire Produktion
  • weniger Kinderarbeit
  • weniger Artensterben
  • und vieles mehr!

Kurz: Mache dir die Konsequenzen deines Handelns über deine Person und über das Hier und Jetzt hinaus bewusst. Du musst es aber nicht übertreiben und dabei dem extremen Minimalismus verfallen.
Nur eine winzige Änderung hier und da – und schon ist der Anfang gemacht!

Beispiel Einkaufstasche

Gehörst du zur Fraktion „Tütentüte“? Hast du irgendwo zuhause eine Tasche oder Tüte stehen, in der du wiederum die unterschiedlichsten Tüten und Taschen sammelst? Nutze diese Chance: Statt beim nächsten Einkauf wieder eine neue Tüte anzuschaffen, nimm doch einfach eine von den bereits vorhandenen Tragetaschen mit! Vielleicht ist sogar ein Stoffbeutel dabei – umso besser!
Ein wirklich leichter Einstieg in das Zero Waste Thema ist nämlich die Verwendung eines Einkaufsbeutels aus Stoff, idealerweise aus Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen. Aber prinzipiell spielt das Material bei der Wiederbenutzung erst einmal eine untergeordnete Rolle. Wichtiger ist, DASS du die vorhandenen Taschen überhaupt so oft wie möglich verwendest (Reuse).
Stecke dir also am besten jetzt sofort eine Tasche ein, dann hast du sie beim nächsten Einkauf dabei und musst nicht – schon wieder – eine neue Tragetasche kaufen.
So einfach!

Ein nächster Schritt könnte das Ausmisten zuhause sein. Aber das ist ein anderes, etwas größeres Thema.

Hoffnung

Natürlich kann man auch den Kopf in den Sand stecken und sagen: „Man kann als Einzelne/r sowieso nichts am großen Ganzen bewirken!“. Sollte man aber nicht.
Stell dir in solchen Momenten einfach mal vor, welche Auswirkung viele kleine Schritte vieler einzelner Menschen haben können! Hunderte, Tausende, Millionen, Milliarden einzelner, nachhaltiger Konsumentscheidungen sind eben doch eine relevante Menge mit nachweisbarer Wirkung über unser eigenes, kleines Lebensumfeld hinaus! Ob die Auswirkungen positiver oder negativer Natur sind, entscheidest du. Jedes einzelne Mal.

Mit jeder deiner Entscheidungen – und sei sie noch so banal – kannst du die Welt jedes Mal ein kleines bisschen besser machen. Ohne viel Aufwand, ohne große Überwindung und ohne dir einen Zacken aus der Krone zu brechen.
Am besten fängst du sofort damit an, z.B. mit einer Einkaufstasche. 😊

Jetzt mitmachen beim Cleanup!

Für Leute, die anpacken wollen.