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6 Heldinnen im Mai

Power-Cleanup-Team

Am 29.05.2021 zog ich nach der erfolgreich beendeten, zweistündigen Aufräumaktion am Hallenbadparkplatz mit meinem Trolley wieder heimwärts. Auf dem Weg durch die endlich wieder lebhaft bevölkerte Fußgängerzone pickte ich noch hier und da etwas Müll auf, der mir ins Auge fiel. Die Mülleimer waren schon jetzt, am Mittag, übervoll und Müll, der nicht den Weg dort hinein gefunden hatte, lag großzügig verstreut um die Bänke herum. Glücklicherweise hatte ich noch einen 25-Liter-Abfallbeutel dabei. Dieser war jedoch schon nach wenigen Metern prall gefüllt und so musste ich für weitere Fundstücke einen großen Restmüllsack herausholen.

Wilde Müllkippe am Märkischen Platz

Als ich dann am Märkischen Platz ankam, sah ich schon die ersten Flaschen und Fast-Food-Verpackungen dort liegen. Da ich nun sowieso schon dabei war, betrat ich den Platz, räumte die ersten Teile in den Müllsack und dann…
… fiel mein Blick auf die Ruhebank am Nachbarschaftsbeet!

Dort sah sah man die reichlichen Überreste eines spontan-chaotischen Picknicks: Allem Anschein nach hatte hier jemand im benachbarten Supermarkt einen Karton mit Lebensmitteln vollgepackt, einen Teil davon vor Ort verspeist und den großzügigen Rest – teils ungeöffnet – einfach liegen gelassen! Nicht genug damit, dass hier Lebensmittel verschwendet wurden. Nein, natürlich waren auch die geleerten Verpackungen und einige Lebensmittelreste auf der Bank und auf dem Boden liegen geblieben.
Kurz: es sah aus wie auf dem Schlachtfeld!

Unerwartete Hilfe

Gerade wollte ich anfangen, diese wilde Müllkippe zu beseitigen, als von der Seite eine Kinderstimme fragte: „Was machen Sie da?“. Als ich mich umdrehte, blickte ich in die interessierten Gesichter von 2 Mädchen, Alisa (10) und Bina (9). Erfreut über ihre natürliche Neugierde stellte mich vor und erklärte ihnen, dass ich es überhaupt nicht gut fand, dass dort jemand so viel Müll hinterlassen hatte und dass ich ihn jetzt wegräumen würde. Wir kamen ins Gespräch und ich war begeistert über das beachtliche Wissen zum Thema Müll. Schließlich fragte eins der Mädchen, ob sie mir helfen dürften.
Diese spontane Hilfsbereitschaft rührte mich sehr. Ich bot ihnen die Grillzangen an, die sich gerade noch beim Cleanup als Müllzangen bewährt hatten und im Nu machten sie sich ans Werk.
Ich sage euch: diese Zwei hatten definitiv einen Super-Düsenantrieb, denn sie waren so superschnell, dass ich kaum hinterherkam! Schneller als ich gucken konnte, war der große graue Sack prall gefüllt.
In der Zwischenzeit waren auch die jüngeren Schwestern (Emma, 4, Rita, 6 und Area, 7) und noch ein weiteres Mädchen neugierig dazugekommen und wollten ebenfalls mithelfen. Weitere Müllzangen hatte ich nun leider nicht mehr und trotzdem konnte man die Mädchen kaum davon abhalten, den Müll – selbst das kleinste Schnipselchen – heranzubringen.

Wilde Kippenjagd

Auch vor Zigarettenkippen machten sie nicht Halt; die drei älteren Mädchen machten sich mit den Müllzangen sehr erfolgreich auf die Jagd nach den Kippen. Um zu wissen, wie viele Zigarettenstummel wir im und am Nachbarschaftsbeet gefunden hatten, legten wir sie nebeneinander, machten ein Foto und sprachen darüber, wie schlecht die Kippen für die Umwelt seien. Einiges davon wussten die älteren Mädchen sogar schon!

Power-Clean-Team

Als ich dann nach einer halben Stunde meinte, dass der Märkische Platz nun blitzsauber sei und wir fertig seien, konnte ich diese unschlagbare Mannschaft nur schwer überreden, mit dem Müllsammeln aufzuhören, so viel Spaß hatten sie daran!
Zum krönenden Abschluss machte ich noch ein Gruppenfoto von diesem unschlagbaren Power-Team (eins der Mädchen wollte weder genannt noch fotografiert werden). *

Power-Cleanup-Team
Power-Cleanup-Team
Power-Cleanup-Team
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So etwas braucht wohl niemand...
Power-Cleanup-Team
Ohne Zögern schnell die Zangen gegriffen und ran an den Müll!
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Sammelergebnis innerhalb kürzester Zeit.
Pro Kippe 40 Liter Grundwasser gerettet!
Power-Cleanup-Team
Die 6 Heldinnen im Mai!
Ihr wart super, Mädels!
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Riesendankeschön!

Liebe Alisa, Bina, Area, Rita, Emma Mädchen Nr. 6:
Ihr seid meine absoluten Heldinnen des Monats! Wenn ihr nicht gewesen wärt, hätte ich eine Ewigkeit gebraucht, um den Märkischen Platz so schön sauber zu machen. Und wahrscheinlich hätte ich es auch gar nicht so perfekt geschafft wie ihr!
Hiermit erkläre ich euch zu unserem bisher Power-Cleanup-Team!
Bleibt genau so, wie ihr seid und zeigt den Erwachsenen immer mal, was richtig ist und was falsch. Denn sie wissen das leider oft nicht so genau, auch wenn sie immer gerne so tun als ob. 😉

Von den Erwachsenen wünsche ich mir, dass sie sich von eurem spontan-hilfsbereiten Verhalten eine dicke Scheibe abschneiden!
Nicht so viel nachdenken und zögern, sondern einfach mal ganz entspannt und freundschaftlich aus dem Bauch raus handeln. Nur vom Zusehen ändert sich nämlich rein gar nichts. Und abgesehen davon machen solche gemeinschaftlichen Aktionen auch richtig viel Spaß!

Ihr, liebes Power-Cleanup-Team, habt jedenfalls alles richtig gemacht!!
Tausend Dank dafür!!!

Teil der Lösung sein…

Hast du Lust bekommen, etwas für die Stadtsauberkeit zu tun? Oder überhaupt für die Nachhaltigkeit in deiner Stadt? Du willst aktiv werden, statt es länger dem Zufall zu überlassen, wie sich deine Stadt entwickelt?
Mit unserer Privatinitiative Schwelm-Cleanup starten wir gerade erst richtig durch. Wilder Müll ist bei uns nur das Einstiegsthema. Nach und nach nehmen wir uns auch noch andere Nachhaltigkeitsthemen vor, die unsere Stadt in die richtige Richtung bringen.
Jeden letzten Samstag im Monat hast du die Gelegenheit, uns bei einem unserer Cleanups kennenzulernen und die Stadt ein Stück sauberer zu machen. Hier listen wir unsere kommenden, größeren Events auf. Die Teilnahme ist kostenlos und unverbindlich!
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Wir freuen uns auf dich 🙂

*Anmerkung zu den Fotos:
Alisa und Bina drückte ich eine Visitenkarte von Schwelm-Cleanup in die Hand, damit sie ihre Eltern in meinem Namen um die Erlaubnis für die Veröffentlichung der Fotos bitten konnten. Die schriftliche Erlaubnis liegt mir vor, die Gesichter habe ich sicherheitshalber trotzdem unkenntlich gemacht.