Zum Inhalt springen

Der Glasflaschenwald

Der Glasflaschenwald-Cleanup

Der Glasflaschenwald war eine Zufallsentdeckung. Beim Abendspaziergang machte ich eine Pause an einer Ruhebank zwischen Acker und Wäldchen. Herrlich, diese Abendruhe!
Als Müllsammler*in weiß man allerdings auch immer, dass Ruhebänke wilden Müll quasi anziehen. Daher folgte der Routineblick hinter die Bank. Eigentlich war ich ja schon auf dem Heimweg und es war spät. Aber was ich da in dem Wäldchen hinter der Bank entdeckte, konnte ich schlecht ignorieren…

Flaschenlawine

Mit etwas Müll hatte ich natürlich gerechnet. Den gab es auch. Und dann fand ich mehr. Und mehr, mehr, mehr…! Dieses Mal war es nicht so sehr der übliche Kleinmüll wie Zigarettenkippen, Tetrapacks, Plastikflaschen oder Taschentücher.
Nein, es war eine regelrechte Glasflaschenlawine, die sich mir da im Wäldchen hinter der Bank auftat. Die Abendsonne brachte eine Flasche nach der anderen zum Glitzern. So konnte ich selbst die nicht übersehen, die nur noch ein paar Zentimeter aus dem Erdboden herauslugten. Diese ganzen Flaschen müssen über Jahre hinweg in dem Wäldchen „gelandet“ sein.

Ruhemodus „aus“, Suchmodus „ein“

Kurz entschlossen tauchte ich in das unwegsame Dickicht hinter der Bank und kämpfte mich in Hockstellung, Flasche um Flasche, durch das Gestrüpp. Einige Flaschen musste ich der Erde durch intensives Graben förmlich abschwatzen. Manche waren halb mit Erde gefüllt, Scherben fand ich auch. In solchen Momenten bin ich immer sehr dankbar für die gesponserten, gummierten Arbeitshandschuhe. Damit sind Dreck und Scherben kein Problem!
Nach einer Stunde Fortbewegung in der Hocke hatte ich dann endlich alle erreichbaren Flaschen und etliche Scherben auf den Boden neben der Ruhebank gelegt. Den ebenfalls gefundenen, oft schon zu Mikroplastik zerbröselten Kleinmüll legte ich zwecks späterer Abholung auf zwei, drei Häufchen.

99 + 1

Alles in allem fand ich ganze 99 Glasflaschen + eine Flasche, in der ein Farn wuchs. Diese Flaschensammlung musste ich angesichts der beachtlichen Anzahl erst mal vor Ort lassen. Das ist sonst nicht meine Art. Aber zu Fuß hätte ich höchstens ein paar wenige Flaschen zum Container bringen können.
Für die Abholung ist motorisierte Manpower nötig. Aber das ist ein anderes Kapitel.
Die Flasche mit dem Farn nahm ich als lebendes Andenken mit nach Hause.

Schau mal rein

Hier ein kleines Video vom Glasflaschen-Cleanup. Mit diesem Video ist jetzt auch der Youtube-Kanal von Schwelm-Cleanup feierlich eröffnet!