Es gibt schönere Orte für Cleanups. Für das 11. Schwelm-Cleanup stand dieses Mal eine stark befahrenes, unattraktives Straßenstück auf unserer Liste: die Talstraße bei OBI und gegenüber. In diesem Bereich findet man ausschließlich Gewerbe. Auch die Verkehrsinsel nahmen wir uns vor.
8 Kilogramm Plastikmüll
Wurfmüll besteht erfahrungsgemäß hauptsächlich aus Verkaufsverpackungen für Snacks, To-Go-Mahlzeiten und Getränke. Dergleichen hat in der Tat in Bezug auf Volumen und Stückzahl den größten Anteil am von uns eingesammelten, wilden Müll.
Beim 11. Cleanup sammelten wir dann auch fast ausschließlich Plastikverpackungen und -Fetzen in allen Stadien der Zersetzung ein. An der Grenze zum OBI-Grundstück, an dessen Zaun immer OBI-Banner hängen, fanden wir weitere Objekte der unerwünschten Art (Details s. unten). Sperrmüll fanden wir zum ersten Mal überhaupt nicht.
Das Problem mit den Kabelbindern
Kabelbinder sind unschlagbar praktisch! Das Befestigungsprinzip ist einfach genial: einmal festgezogen, lassen sich diese Plastikbänder nicht mehr öffnen. Zum Entfernen müssen sie aufgeschnitten werden. Dabei kann schon mal das eine oder andere Teil auf den Boden fallen. Und es kann durchaus passieren, dass man mal das eine oder andere Stück eines abgeschnittenen Kabelbinders aus den Augen verliert. Dort, wo mit Kabelbindern Werbebanner oder -plakate befestigt werden, sind daher regelmäßig auch Reste von Kabelbindern zu finden. Man braucht nur einen Blick auf den Boden zu werfen und – PING! – Treffer.
Dass wir am OBI-Zaun so viele Kabelbinderreste fanden, zeugt allerdings von grober Nachlässigkeit, der man auf den Grund gehen sollte.
Und ewig grüßt der Kippenmüll…
Zigarettenkippen sind mit unsere treuesten Cleanup-Fundstücke. Nicht, dass wir gierig danach wären, sie in derart unanständigen Mengen einzusammeln. Nein, im Gegenteil: nur zu gerne würden wir darauf verzichten. Aber ein Cleanup ohne Zigarettenkippen ist uns noch nicht untergekommen. Leider.
So war es auch dieses Mal wieder. Da wir uns eine Verkehrsinsel und Ampelbereiche vornahmen, fanden wir selbstverständlich auch unzählige Kippen. Knapp 3000, um genau zu sein.
Denn wo Autos halten, fallen auf magische Weise auch Kippen aus den Fenstern und Türen der Fahrzeuge. Mittlerweile scheinen PKW ohne eingebaute Aschenbechern zur Norm zu werden (aus mir unverständlichen Gründen).
Was auf der Kehrseite allerdings bedeutet, dass die Entsorgung gerauchter Zigaretten im Auto nicht mehr als serienmäßig eingeplant ist. Man muss sich jetzt selbst drum kümmern, wie man die Giftstummel bis zur Entsorgung zwischenlagert. Das allerdings scheint eine unzumutbare Aufgabe zu sein. Die beträchtliche Dichte an Kippen an Orten, wo PKW halten oder parken, spricht Bände.
Was ist das Problem?!?
Als Müll wahrnehmender Mensch fragt man sich, was denn so schwierig daran sein kann, Zigarettenkippen unterwegs – ob nun im Auto oder per Pedes – in Taschen-Aschenbecher oder sonstige provisorische Behältnisse zu stecken, bis man sie in den nächsten Abfalleimer entleert. Man braucht weder große Fertigkeiten noch überdurchschnittliche Geistesleistung für diese kleine, simple Geste.
Eine nur schwer nachvollziehbare Denkbarriere scheint jedoch zu verhindern, dass eine solche, umweltverträgliche Gewohnheit überhaupt erst entstehen kann. Es ist schließlich auch viel bequemer, die Kippe mit einer coolen Geste in hohem Bogen von sich zu schnippen oder frei nach dem Motto „Aus den Augen, aus dem Sinn.“ im Gully zu versenken.
Oder?
Cleanup-Bilanz
- 1 Müllsack à 120 L mit einem Gewicht von 8 kg
- 8 x Altglas
- ca. 3000 Zigarettenkippen
- eine gute Handvoll Kabelbinder-Schnipsel.
- eine weggeworfene Plastikflasche, die von Ameisen bevölkert war, ließen wir natürlich dort liegen, wo wir sie gefunden hatten.
Video-Rückblick
Für mehr Stadtsauberkeit – sei dabei!
Natürlich freuen wir uns sehr über Freiwillige aller Altersklassen, die gerne mit uns zusammen die Ärmel hochkrempeln wollen. Lasst uns gemeinsam die Aufenthaltsqualität in unserer Lieblingsstadt verbessern!
- Jeden zweiten und letzten Samstag im Monat führen wir eine größere Cleanup-Aktion durch (Ausnahmen: September + Dezember). Hier geht’s zum Eventkalender.
- Auch im September 2022 nehmen wir natürlich wieder am World Cleanup Day teil! Mehr Infos dazu findest du hier.
- Für unsere Events ist jede Unterstützung gern gesehen! Auch für die Organisation im Hintergrund! Zusammen mit Gleichgesinnten die Umwelt vom wilden Müll zu befreien oder andere, tolle Bürgerprojekte anzustoßen macht Spaß und ein gutes Gefühl!
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